Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf!

Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fester Biomasse leisten heute in Österreich bereits einen sehr wichtigen Beitrag zur Stromerzeugung. 20 % des gesamten eingespeisten Ökostroms werden aus fester Biomasse (größtenteils Holz) erzeugt, das sind ungefähr 3 % des gesamten jährlichen Strombedarfs in Österreich.

Über 130 Holzkraftwerke mit einer Engpassleistung von 314 MW sind in Österreich aktuell in Betrieb. Diese Anlagen speisen jährlich 2 Mrd. kWh elektrische Energie ins Stromnetz ein und decken damit den Strombedarf von 600.000 Haushalten. Durch den hohen Anteil an Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) werden jedes Jahr zusätzlich 4,5 Mrd. kWh Wärme in regionale Nah- und Fernwärmenetze eingespeist. Damit sind die Holzkraftwerke nicht nur ein wichtiger Ökostromerzeuger, sondern auch ein bedeutender Wärmelieferant und ersetzen jedes Jahr 450 Mio. Liter Heizöl.

 

Foto Holzkraftwerk NAWARO

Doch diese Anlagen sind in Gefahr. Für viele Kraftwerke läuft die Tarifregelung demnächst aus und eine Nachfolgeregelung ist nicht definiert. Und das obwohl die Unterstützung von Holzkraftwerken sinnvoll ist. Denn sie sind nicht nur ein wichtiger und grundlastfähiger Lieferant von Ökostrom und natürlicher Wärme, sondern schaffen Arbeitsplätze in strukturschwachen ländlichen Regionen und sind ein wahrer Motor für Wirtschaft und Forschung. 65 % der notwendigen Maschinen und Anlagen stammen von österreichischen Technologieunternehmen und 85 % des notwendigen Brennstoffs kommen aus Österreich. Damit leisten Holzkraftwerke einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung in Österreich.

Die aktuellen Regelungen im Ökostromgesetz sind für den Erhalt der Holzkraftwerke absolut unzureichend. Kommt nicht zeitgerecht eine sinnvolle Gesetzesreform, muss der Großteil der voll funktionsfähigen Anlagen abgeschaltet werden. Damit stehen 6.400 Arbeitsplätze und 6,5 Milliarden Kilowattstunden erneuerbare Energie in Form von Strom und Wärme auf dem Spiel. Und das ist gar nicht so leicht zu ersetzen, denn die österreichischen Holzkraftwerke erzeugen heute mehr Energie, als das Kernkraftwerk Zwentendorf geliefert hätte. Um diesen Verlust auszugleichen müsste mehr Strom importiert und aus fossilen Energieträgern erzeugt werden. Das belastet nicht nur Österreichs Treibhausgasbilanz, sondern verringert auch heimische Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Eine ehrliche Energiepolitik muss die Interessen der Umwelt und der Bevölkerung im Auge behalten und umgehend die richtigen Rahmenbedingungen für den Weiterbetrieb unserer Holzkraftwerke schaffen.

Darum hat die IG Holzkraft gemeinsam mit dem Österreichischen Biomasse-Verband, der Landwirtschaftskammer Österreich, den Österreichischen Bundesforsten, den Land&Forstbetrieben, dem Waldverband und dem Maschinenring die Kampagne „Strom aus Biomasse“ ins Leben gerufen. Diese Kampagne soll helfen, gesunde Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung von Ökostrom aus Holzkraftwerken zu schaffen. Sie soll informieren, verbreitete Irrtümer berichtigen und intelligente politische Entscheidungen ermöglichen. Diese Kampagne unterstreicht die Forderung nach einem ausgewogenen, fairen Ökostromgesetz, das den Erhalt und den Ausbau ALLER erneuerbaren Energiequellen in Österreich vorsieht. Nur so wehren wir uns erfolgreich gegen den steigenden Import von gefährlichem Atomstrom und klimaschädlichem Kohlestrom.

Alle Infos zur Kampagne finden Sie auf der Homepage www.stromausbiomasse.at und auf Facebook. Unterstützen auch Sie die Kampagne indem Sie unsere Facebook Seite liken und teilen!

Österreich braucht Ökostrom aus fester Biomasse, denn wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf!

 

Liebe Grüße von Ihrer IG Holzkraft!