Broschüren
Verschiedene Infobroschüren zu den Holzkraft-Technologien.
Hier finden Sie all unsere Publikationen, wie Infobroschüren, zum Durchklicken und Downloaden, sowie ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen der holzverarbeitenden Industrie und der Holzkraftwerke.
Sollten Sie die Broschüren in gedruckter Form benötigen, so melden Sie sich bitte unter: office@ig-holzkraft.at
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Ihre IG Holzkraft
Altanlage | Siehe Bestandsanlage |
Altholz | Holz, welches bereits einem Verwendungszweck, z.B. als Bauholz, gedient hat. Abhängig von seiner vorherigen Verwendung muss Altholz als Abfall entsorgt werden oder kann stofflich oder energetisch verwertet werden. |
Anlage | Einrichtung, die zur Erzeugung oder Speicherung von Energie aus erneuerbaren Energieträgern dient. |
Anzulegender Wert | Fixer Zielwert der zu Berechnung der variablen Marktprämie herangezogen wird und die Kosten der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien abdecken soll.
Der anzulegende Wert bestimmt sich aus den Investitions- und Betriebskosten der Anlage. |
Ausschreibung | Wettbewerbliches Verfahren zur Bestimmung der Empfänger einer Marktprämie und der Höhe des anzulegenden Werts. |
Ausschreibungsvolumen | Summe der zu installierenden elektrischen Engpassleistung, für die eine Förderung durch Marktprämie zu einem bestimmten Gebotstermin ausgeschrieben wird. |
Bestandsanlage | Anlage die bereits seit mehr als 24 Monaten in Betrieb ist und seitdem keine massiven Änderungen an der technischen Ausstattung vorgenommen hat, z.B. Tausch der Turbine oder des Generators. |
Betriebsbeihilfe | Siehe Betriebsförderung |
Betriebsförderung | Förderung zur Deckung der Betriebskosten einer Stromerzeugungsanlage. |
Bilanzgruppe | Die Zusammenfassung von Stromlieferanten und Stromkunden zu einer virtuellen Gruppe innerhalb derer ein Ausgleich zwischen Stromaufbringung und Stromabgabe erfolgt. |
Bioenergie | Energie (idR Strom und Wärme) die aus Biomasse oder aus Brennstoffen (fest, flüssig oder gasförmig), welche aus Biomasse hergestellt werden, gewonnen wird. |
Biomasse | Biologisch abbaubarer Teil von Produkten, Abfällen und Reststoffen biologischen Ursprungs aus der Land- und Forstwirtschaft und damit verbundenen Wirtschaftszweigen. |
Biomasseenergie-Nachhaltigkeitsverordnung | Verordnung zur nationalen Umsetzung der Nachhaltigkeitskriterien gemäß RED II. Die Verordnung legt in Kombination mit der Nachhaltige forstwirtschaftliche Biomasse-Verordnung die Kriterien sowie die Zertifizierungspflichten für Holzkraftwerke in Österreich fest. |
Biomasseförderungs-Grundsatzgesetz | Das Biomasseförderungs-Grundsatzgesetz regelt die Nachfolgetarife für Biomasseanlagen deren Einspeisetarif nach Ökostromgesetz zwischen 01.01.2017 und 31.12.2019 ausläuft.
Das Gesetz ist seit 29.05.2019 in Kraft. Die Ausgestaltung und Umsetzung der im Grundsatzgesetz festgelegten Nachfolgetarifregelung obliegt den Bundesländern, die hierfür geeignete Ausführungsgesetze festlegen. |
Bioökonomie | Form der Marktwirtschaft, in welcher fossile Rohstoffe durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. |
BMEN-VO | Abkürzung für Biomasseenergie-Nachhaltigkeitsverordnung |
BNG | Abkürzung für Brennstoffnutzungsgrad |
Borkenkäfer | Insekten aus der Familie der Rüsselkäfer. Borkenkäfer bohren sich zur Eiablage durch die Rinde von Bäumen. Der Fraß der Larven und der erwachsenen Käfer zerstört das für den Baum lebensnotwendige Bastgewebe. Bäume, die vom Borkenkäfer befallen wurden, sterben idR rasch ab.
Die wichtigsten Borkenkäferarten in Österreich sind der Buchdrucker (Ips typographus) und der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus). Beide befallen in erster Linie Fichten. |
Brennstoffnutzungsgrad | Verhältnis der Summe aus Stromerzeugung und genutzter Wärmemenge zum Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffs bezogen auf einen definierten Zeitraum (z.B. ein Kalenderjahr). |
Bürgerenergiegemeinschaft | Zusammenschluss von natürlichen Personen, Unternehmen und/oder Gebietskörperschaften, die elektrische Energie erzeugen und diese Energie verbrauchen, speichern oder verkaufen.
Die Kontrolle in einer Bürgerenergiegemeinschaften ist auf natürliche Personen, kleine Unternehmen oder Gebietskörperschaften beschränkt. Der Hauptzweck der Bürgerenergiegemeinschaft liegt nicht im finanziellen Gewinn, sondern im Erzielen von ökologischen, wirtschaftlichen oder sozialgemeinschaftlichen Vorteilen für ihre Mitglieder. Bürgerenergiegemeinschaften agieren auf regionaler Ebene. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Bürgerenergiegemeinschaften sind im ElWOG geregelt. |
Dampfturbine | Turbine die von Dampf angeströmt wird und die Energie aus dem Dampf in elektrischen Strom umwandelt. Als Arbeitsmedium kommt meist Wasser zum Einsatz. Es ist jedoch auch die Verwendung eines alternativen Arbeitsmediums möglich (siehe ORC).
Bei Holzkraftwerken wird der Dampf idR durch Verbrennung von fester Biomasse erzeugt. In Holzkraftwerken kommen hauptsächlich zwei Dampfturbinentypen zum Einsatz: · Entnahmekondensationsturbine · Gegendruckturbine |
Direktvermarktung | Bei der Direktvermarktung wird Ökostrom gleichberechtigt mit konventionell erzeugtem Strom an der Börse gehandelt. Die Direktvermarktung kommt häufig in Kombination mit einem Marktprämienmodell zum Einsatz. Die Vermarktung kann durch den Ökostromproduzenten selbst oder durch einen Drittanbieter erfolgen. |
EAG | Abkürzung für Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz
Wesentliche Inhalte des Gesetzes sind der Ausbau und die Förderung von Erneuerbaren Energien, besonders von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energieträgern. Das EAG ist seit Februar 2022 in Kraft. |
EABG | Abkürzung für Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz Das EABG soll zu einer Beschleunigung der Energiewende durch raschere Genehmigungsverfahren führen. Dafür werden zwei „neue“ Instrumente etabliert: einen sogenannten „Fast Track“ und einen „One-stop-shop“. Das Gesetz befindet sich derzeit in Erarbeitung |
EAG-Abwicklungsstelle | Die EAG-Abwicklungsstelle regelt die Vergabe von Förderungen nach den Vorgaben des EAG und nimmt die Auszahlung von Marktprämien und Investitionsförderungen vor. |
EEG | Abkürzung für Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Deutsches Gesetzeswerk, das den Einspeisevorrang, den Ausbau und die Förderung des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern regelt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist seit 2000 in Kraft. |
Eigenstromsteuer | Steuerliche Abgabe auf selbst produzierten und verbrauchten elektrischen Strom. |
Einspeiser | Stromerzeugungsanlage die elektrische Energie in ein Stromnetz abgibt. |
Einspeisetarif | Fixer Preis, den die Erzeuger von Ökostrom für die Einspeisung ihres Stroms in das Stromnetz erhalten. |
Einspeisevergütung | Siehe Einspeisetarif |
ElWOG | Abkürzung für Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz.
Bundesgesetz, dass die Organisation der Elektrizitätswirtschaft regelt, besonders folgende Bereiche: · Übertragung und Verteilung von und Versorgung mit Elektrizität · Systemnutzungsentgelte und Vorschriften über die Rechnungslegung · Rechte und Pflichten der Elektrizitätsunternehmen Da Teile des ElWOG landesrechtliche Kompetenzen berühren, sind die Bundesländer verpflichtet Ausführungsgesetze (Landes-ElWOG) zu beschließen. |
Energiekrisenbeitrag Strom | Nationale Umsetzung eines Teils der EU-Verordnung 2022/1854, der eine Markterlösobergrenze für bestimmte Stromerzeugungstechnologien vorsieht. Erlöse oberhalb der Markterlösobergrenze werden vom Staat abgeschöpft. Die Erlösabschöpfung ist für den Zeitraum von 01. Dezember 2022 bis 31. Dezember 2023 gültig. |
Engpassleistung | Höchstmögliche elektrische Dauerleistung einer Stromerzeugungsanlage. |
Entnahmekondensationsturbine | Dampfturbine mit Hoch- und Niederdruckstufe in welcher der Dampf bis in den Unterdruck-Bereich entspannt wird. Zwischen den beiden Turbinenteilen kann Dampf für die Fern- oder Prozesswärmeversorgung entnommen werden. Der Dampf kann aber auch vollständig abgearbeitet und zur Stromproduktion genutzt werden. |
Erneuerbare | Abkürzung für Erneuerbare Energien |
Erneuerbare Energien | Energiequellen zur Produktion von Strom und Wärme die sich im menschlichen Zeithorizont regenerieren oder quasi unerschöpflich zur Verfügung stehen. Diese Energiequellen umfassen idR: Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft, Biomasse, Biogas und Geothermie. |
Erneuerbare-Energien-Gemeinschaft | Zusammenschluss von natürlichen Personen, Behörden und/oder KMU, die Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen und die erzeugte Energie nutzen, speichern oder verkaufen. Die Erneuerbare-Energien-Gemeinschaft agiert auf lokaler Ebene.
Der Hauptzweck der Erneuerbare-Energien-Gemeinschaft liegt nicht im finanziellen Gewinn, sondern im Erzielen von ökologischen, wirtschaftlichen oder sozialgemeinschaftlichen Vorteilen für ihre Mitglieder. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften sind im EAG geregelt. |
European Green Deal | Im Dezember 2019 vorgestelltes Konzept der Europäischen Kommission zur Erreichung der Klimaneutralität in Europa bis 2050. Der European Green Deal, kurz EGD, umfasst folgende Politikbereiche: Energie, Industrie, Gebäude und Renovierung, Mobilität, Biodiversität, Lebensmittelkette, Umweltverschmutzung. |
EWG | Abkürzung für Erneuerbare-Wärme-Gesetz Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz soll die Dekarbonisierung der Raumwärme bis 2040 regeln. Es trifft Vorgaben für den Einbau, den Ersatz und die Stilllegung von Kohle-, Öl- und Gasheizungen und Maßnahmen zum Ausbau der Fernwärme vor. Das Gesetz wurde im Juni 2022 in den Nationalrat eingebracht und befindet sich seither im parlamentarischen Prozess. |
Fernwärme | Versorgung mit Wärme zur Raumheizung und Warmwassererzeugung von einem externen Wärmelieferanten. Die Wärmelieferung erfolgt über wärmegedämmte Rohrleitungen. Als Wärmequellen kommen Heizwerke, KWK-Anlagen oder Abwärme aus Industrieanlagen zum Einsatz. |
Feste Biomasse | Chemisch unbehandelte holzartige Biomasse inkl. Altholz. |
Fixe Marktprämie | Unveränderlicher Aufschlag auf den Marktpreis, den ein Ökostromproduzent durch Vermarktung seines Stroms erzielt.
Die fixe Marktprämie ist unabhängig von der Höhe des Marktpreises sowie den Investitions- und Betriebskosten der Anlage. |
Gebot | Beteiligung an einer Ausschreibung. Das Gebot umfasst die Gebotsmenge und den Gebotswert. |
Gebotsmenge | Elektrische Leistung in kW für die ein Bieter ein Gebot abgibt. |
Gebotswert | Anzulegender Wert in ct/kWh den ein Bieter in seinem Gebot angibt. |
Gegendruckturbine | Dampfturbine in welcher der Dampf zur Stromerzeugung in der Turbine auf ein definiertes Druck- und Temperaturniveau entspannt wird. Der Dampf steht nach der Turbine zur Wärmeversorgung zu Verfügung. |
Grundlast | Grundbedarf an Strom, der unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit und sonstigen Lastschwankungen benötigt wird. |
Hackgut | Maschinell zu Hackschnitzeln zerkleinertes Holz. Die Zerkleinerung erfolgt mit schneidenden Werkzeugen. Kommt bei der Zerkleinerung ein Mahlwerk zum Einsatz spricht man von Shreddergut. |
Heizkraftwerk | Andere Bezeichnung für KWK-Anlage.
Details siehe KWK-Anlage |
Heizwerk | Anlage zur zentralen Erzeugung von Wärme für Fern-, Nah- oder Prozesswärmenutzung. Es erfolgt keine Stromproduktion. |
Heizwert | Die aus einem Kilogramm eines Brennstoffs maximal gewinnbare Wärmeenergie ohne Kondensation des Wasserdampfs im Abgas. |
holzartige Biomasse | Biomasse von Bäumen, Sträuchern und Gebüsch sowie Altholz. |
Holzenergie | Energie (idR Strom und Wärme) die durch die Verbrennung von fester holzartiger Biomasse oder aus Holzgas gewonnen wird. |
Holzgas | Gasförmiger Brennstoff, der durch die thermo-chemische Umwandlung von fester Biomasse hergestellt wird.
Holzgas kann in einem Gasmotor zur Produktion von Strom und Wärme genutzt werden. Zusätzlich ist nach vorgeschalteten Reinigungsprozessen die Einspeisung ins Gasnetz möglich. |
Holzgasanlage | Betriebsanlage in der der gasförmige Brennstoff „Holzgas“ erzeugt, sowie verbraucht, gespeichert und/oder ins Gasnetz eingespeist wird. |
Holzgaskraftwerk | KWK-Anlage, in der Holzgas erzeugt und als Brennstoff eingesetzt wird. |
Holzkraftwerk | KWK-Anlage die als Brennstoff feste holzartige Biomasse einsetzt. |
Investitionszuschuss | Förderung zur Herstellung oder Anschaffung von Anlagevermögen bzw. zur Errichtung von Stromerzeugungsanlagen. |
Käferbaum | Baum der erfolgreich von Borkenkäfern besiedelt wurde. |
Käferholz | Holz das von einem Käferbaum stammt. |
Kalamität | Schädigung von Waldbeständen durch Unwetterereignisse oder Schädlingsbefall, die zu großflächigen Ausfällen führen können. |
Klimaneutralität | Zustand in dem keine Treibhausgase emittiert werden oder die Treibhausgasemission nicht höher ist, als die Menge welche durch Klimaschutzmaßnahmen (z.B. Aufforstung) kompensiert wird.
Der Begriff Klimaneutralität bzw. klimaneutral ist auf alle Lebensbereiche anwendbar. So können z.B. Privatpersonen, Industrieunternehmen, aber auch ganze Staaten Klimaneutralität erreichen. |
KWK-Anlage | Abkürzung für Kraft-Wärme-Kopplungsanlage.
In einer KWK-Anlage werden aus den eingesetzten Primärenergieträgern gleichzeitig elektrische Energie (Strom) und Nutzwärme (Nah-, Fern- oder Prozesswärme) erzeugt. |
Lastgang | Zeitlicher Verlauf der Stromlieferung oder -entnahme durch eine Stromerzeugungsanlage oder einen Verbraucher. |
Lastprofil | Siehe Lastgang |
Long Term Strategy | Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden von der Kommission beauftragt langfristige Pläne zur Erreichung der Klimaziele von Paris und der Ziele der Energieunion zu erstellen. Diese Pläne werden als National Long Term Strategy bezeichnet. Der Zeitraum der Long Term Strategy beträgt mindestens 30 Jahre.
Die ersten Long Term Strategies waren bis 01. Jänner 2020 bei der Europäischen Kommission einzubringen. Die Strategie ist alle 10 Jahre zu aktualisieren. |
Marktprämie | Im Marktprämienmodell zusätzlich zu den Erlösen aus dem Stromverkauf als Förderung ausbezahlter Betrag.
Man unterscheidet in fixe und variable Marktprämie. |
Marktprämienmodell | Fördersystem bei welchem die Ökostromproduzenten ihren Strom direktvermarkten und einen Aufschlag auf den erzielten Marktpreis, die Marktprämie, erhalten.
Die Empfänger einer Marktprämie und die Höhe der Prämie können wettbewerblich durch Ausschreibungen (siehe dort) oder administrativ bestimmt werden. Die administrative Festlegung erfolgt über Verordnungen welche vom zuständigen Bundesministerium erlassen werden. |
Momentanreserve | Intrinsische, durch Trägheit bedingte Reserve, die einem Ausfall einer Erzeugungseinheit bz. eines Verbrauchers entgegenwirkt. Die Momentanreserve dient zur Überbrückung des Zeitraums bis zum Anlaufen der Primärregelleistung. Sie steht sofort und für eine Dauer von ca. 30 Sekunden zur Verfügung. |
Nachfolgeprämie | Marktprämie die ein Holzkraftwerk gemäß den Vorgaben des EAG nach Ablauf der 20-jährigen Förderperiode oder nach Auslaufen des Nachfolgetarifs gemäß ÖSG oder Biomasseförderungs-Grundsatzgesetz beantragen kann.
Die Nachfolgeprämie wird bis zum Ablauf des 30. Betriebsjahres gewährt. |
Nachfolgetarif | Einspeisetarif den ein Holzkraftwerk nach dem Auslaufen des ursprünglichen Fördertarifs im ÖSG beantragen konnte. Seit dem Inkrafttreten des EAG können keine neuen Anträge auf Nachfolgetarif nach ÖSG mehr gestellt werden. |
Nachhaltige forstwirtschaftliche Biomasse-Verordnung | Verordnung zur nationalen Umsetzung der Nachhaltigkeitskriterien gemäß RED II. Die Verordnung legt in Kombination mit der Biomasseenergie-Nachhaltigkeitsverordnung die Kriterien sowie die Zertifizierungspflichten für Holzkraftwerke in Österreich fest. |
Nahwärme | Versorgung mit Wärme zur Raumheizung und Warmwassererzeugung von einem externen Wärmelieferanten. Im Gegensatz zur Fernwärme erfolgt die Wärmelieferung über relativ kurze Distanzen und versorgt weniger Abnehmer. Nahwärme kommt vor allem in kleineren Gemeinden zum Einsatz. |
NEKP | Abkürzung für Nationaler Energie- und Klimaplan
Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden von der Kommission beauftragt ihre Energie- und Klimapolitik für die nächsten 10 Jahre in einem integrierten nationalen Energie- und Klimaplan, kurz NEKP bzw. NECP, festzuschreiben. Ziel der NEKPs ist es eine gemeinsame Energie- und Klimapolitik innerhalb der Europäischen Union zu entwickeln. |
Neuanlage | Anlage die neu errichtet wurde und innerhalb der letzten 24 Monate den Betrieb aufgenommen hat oder eine Anlage die bereits seit mehr als 24 Monaten in Betrieb ist, aber innerhalb der letzten 24 Monate massiven Änderungen an der technischen Ausstattung vorgenommen hat, z.B. Tausch der Turbine oder des Generators. |
Notifizierung | Genehmigung einer nationalen Beihilferegelung durch die Europäische Kommission. |
NFBioVO | Abkürzung für Nachhaltige forstwirtschaftliche Biomasse-Verordnung |
OeMAG | Abkürzung für OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG.
Die OeMAG agiert in Österreich derzeit (Stand Oktober 2022) als Ökostromabwicklungsstelle gemäß ÖSG und EAG-Förderabwicklungsstelle. Details siehe Ökostromabwicklungsstelle und EAG-Förderabwicklungsstelle |
Ökostromabwicklungsstelle | Die Ökostromabwicklungsstelle hat die Aufgabe den in nach ÖSG anerkannten Ökostromanlagen erzeugten Ökostrom abzunehmen, zu vergüten und an die österreichischen Stromhändler weiterzuleiten. Sie ist des weiteren Bilanzgruppenverantwortliche der Ökostrombilanzgruppe. |
ORC | Abkürzung für Organic Rankine Cycle.
Betriebsform für Dampfturbinen bei dem statt Wasserdampf ein anderes Arbeitsmedium (Thermoöl) zum Einsatz kommt. Das eingesetzte Arbeitsmedium verdampft idR bei niedrigerer Temperatur als Wasser. |
ÖSG | Abkürzung für Ökostromgesetz.
Das Ökostromgesetz (ÖSG) war von 2003 bis 2021 in Kraft. Es regelte den Einspeisevorrang, den Ausbau und die Förderung des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern in Österreich. Das ÖSG wurde 2022 vom EAG abgelöst. |
Primärregelleistung | Regelleistung zum Ausgleich von Schwankungen der Stromnetzfrequenz, die nach einer Vorlaufzeit von 30 Sekunden und für eine Dauer von max. 15 Minuten bis zur Übernahme durch die Sekundär- oder Tertiärregelleistung bereitgestellt wird. |
Prozesswärme | Wärme die für technische bzw. industrielle Fertigungsprozesse wie Trocknung, Schmelzen, Schmieden, etc. benötigt wird. |
RED II | Abkürzung für Renewable Energies Directive II
Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II wurde im Jahr 2018 verkündet und ist die umfassende Überarbeitung der alten Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus dem Jahr 2009. Die RED II bildet die Basis der europäischen Politik zum Thema erneuerbare Energien und führ ein gemeinsames System zur Förderung von erneuerbaren Energien in der EU ein. Vorrangige Ziele der Richtlinie sind: · die Festlegung eines verbindlichen EU-Ziels für den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch 2030 · die Regulierung des Eigenverbrauchs · die Festlegung eines gemeinsamen Regelwerks für die Nutzung erneuerbarer Energien bei der Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte sowie im Verkehr Die Bestimmungen der RED II sind von den EU-Mitgliedsstaaten bis 30. Juni 2021 in nationales Recht umzusetzen. |
Regelenergie | Siehe Regelleistung |
Regelleistung | Reserve zum Ausgleich von Schwankungen der Stromnetzfrequenz aufgrund unvorhergesehener Ereignisse.
Die Regelenergie teilt sich in Primär-, Sekundär- und Tertiärregelleistung. |
Regelzone | Geografisch festgelegtes Verbundsystem von Hoch- und Höchstspannungsnetzen, für dessen Organisation und Stabilität ein Regelzonenführer zuständig ist. |
Regelzonenführer | Unternehmen das für die Organisation und Stabilität einer Regelzone verantwortlich ist.
Der zuständige Regelzonenführer in Österreich ist die Austrian Power Grid (APG). |
Reststoff | Ein Stoff, der kein Endprodukt eines Produktionsprozesses ist, nicht das primäre Ziel des Produktionsprozesses darstellt und nicht absichtlich durch eine Veränderung des Prozesses erzeugt wurde. |
Sägenebenprodukt | Beim Einschnitt und der Verarbeitung von Sägerundholz anfallende Holzreste, z.B. Sägespäne, Sägemehl, Hobelspäne, Kappholz, Schwarten, Spreißel. |
Schadholz | Holz welches in Folge von Schadereignissen im Wald anfällt. In vielen Fällen muss Schadholz zur Erhaltung der Waldgesundheit aus dem Wald entfernt werden.
Mögliche Ursachen für die Entstehung von Schadholz sind: Windbruch, Schneebruch, Schädlingsbefall, Feuer, Wildverbiss. |
Sektorkopplung | Vernetzung verschiedener Sektoren der Energiewirtschaft, z.B. Strom, Wärme bzw. Kälte, Industrie und Verkehr. Ziel ist die gemeinsame Optimierung der Erzeugung und Nutzung von Energie. |
Sekundärregelleistung | Regelleistung zum Ausgleich von Schwankungen der Stromnetzfrequenz, die nach einer Vorlaufzeit von 5 Minuten bereitgestellt wird und die Primärregelleistung ablösen kann. |
Tertiärregelleistung | Regelleistung zum Ausgleich von Schwankungen der Stromnetzfrequenz, die nach einer Vorlaufzeit von 15 Minuten bereitgestellt wird und Primär- oder Sekundärregelleistung ablösen kann. |
Übertragungsnetz | Überregionales bzw. landesweites Stromnetz, das mittels Drehstrom-Hochspannungs-Übertragung, Energie an Leistungstransformatoren nahe an Verbrauchsschwerpunkten überträgt. Das Übertragungsnetz ist in der Regel an das internationale Verbundnetz angeschlossen. |
UEBLL | Abkürzung für Umwelt- und Energiebeihilfeleitlinien.
Vorgaben der Europäischen Kommission zur Ausgestaltung von Beihilfen für · die Förderung erneuerbarer Energien · Energieeffizienzmaßnahmen · Umweltsteuerermäßigungen oder -befreiungen · Ermäßigungen der finanziellen Beiträge zur Förderung erneuerbarer Energien · die Energieinfrastruktur · die Förderung einer angemessenen Stromerzeugung |
ÜNB | Abkürzung für Übertragungsnetzbetreiber
Dienstleistungsunternehmen die für den Betrieb, die Instandhaltung und bedarfsgerechte Dimensionierung des Übertragungsnetzes zuständig sind. |
Variable Marktprämie | Veränderlicher Aufschlag auf den Marktpreis, den ein Ökostromproduzent durch Vermarktung seines Stroms erzielt.
Die variable Marktprämie errechnet sich aus der Differenz zwischen dem durchschnittlichen Markpreis und dem anzulegenden Wert. |
Verteilnetz | Regionales Stromnetz im Nieder-, Mittel- oder Hochspannungsbereich, das zur Übertragung von elektrischem Strom an die Endverbraucher dient. Das Verteilnetz ist dem Übertragungsnetz nachgelagert. |
VNB | Abkürzung für Verteilnetzbetreiber
Dienstleistungsunternehmen die für den Betrieb, die Instandhaltung und bedarfsgerechte Dimensionierung des Verteilnetzes zuständig sind. VNB beziehen den elektrischen Strom vom ÜNB und verteilen ihn an die Endverbraucher. |
Waldhackgut | Hackgut welches aus Waldrestholz, Schadholz und niederwertigen Holzsortimenten gewonnen wird. |
Waldhygiene | Pflegemaßnahmen die im Wald zur Erhaltung der Waldgesundheit und zur Minimierung der negativen Auswirkungen von Schadereignissen vorgenommen werden. Hierzu zählt vor allem die Entfernung von Schadholz, um die Ausbreitung von Schädlingen (z.B. Borkenkäfer) zu verhindern. |
Waldrestholz | Im Zuge der Durchforstung oder der Holzernte anfallendes Restholz, welches keiner stofflichen Verwertung zugeführt werden kann, z.B. Schwachholz, Kronen- und Astmaterial, Baumstümpfe, etc. |
Wirkungsgrad | Beschreibt die Effizienz einer Stromerzeugungsanlage als Verhältnis der genutzten Energie zur zugeführten Energie. |