Hier finden Sie all unsere Publikationen, wie Infobroschüren, zum Durchklicken und Downloaden, sowie ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen der holzverarbeitenden Industrie und der Holzkraftwerke.
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Ihre IG Holzkraft
Broschüren
Infoblätter
Glossar
Altanlage | Siehe Bestandsanlage |
Altholz | Holz, welches bereits einem Verwendungszweck, z.B. als Bauholz, gedient hat. Abhängig von seiner vorherigen Verwendung muss Altholz als Abfall entsorgt werden oder kann stofflich oder energetisch verwertet werden. |
Bestandsanlage | Anlage die bereits seit mehr als 24 Monaten in Betrieb ist und seitdem keine massiven Änderungen an der technischen Ausstattung vorgenommen hat, z.B. Tausch der Turbine oder des Generators. |
Betriebsbeihilfe | Siehe Betriebsförderung |
Betriebsförderung | Förderung zur Deckung der Betriebskosten einer Stromerzeugungsanlage. |
Bilanzgruppe | Die Zusammenfassung von Stromlieferanten und Stromkunden zu einer virtuellen Gruppe innerhalb derer ein Ausgleich zwischen Stromaufbringung und Stromabgabe erfolgt. |
Bioenergie | Energie (idR Strom und Wärme) die aus Biomasse oder aus Brennstoffen (fest, flüssig oder gasförmig), welche aus Biomasse hergestellt werden, gewonnen wird. |
Biomasse | Biologisch abbaubarer Teil von Produkten, Abfällen und Reststoffen biologischen Ursprungs aus der Land- und Forstwirtschaft und damit verbundenen Wirtschaftszweigen. |
Biomasseförderungs-Grundsatzgesetz | Das Biomasseförderungs-Grundsatzgesetz regelt die Nachfolgetarife für Biomasseanlagen deren Einspeisetarif nach Ökostromgesetz zwischen 01.01.2017 und 31.12.2019 ausläuft.
Das Gesetz ist seit 29.05.2019 in Kraft. Die Ausgestaltung und Umsetzung der im Grundsatzgesetz festgelegten Nachfolgetarifregelung obliegt den Bundesländern, die hierfür geeignete Ausführungsgesetze festlegen. |
Bioökonomie | Form der Marktwirtschaft, in welcher fossile Rohstoffe durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. |
Borkenkäfer | Insekten aus der Familie der Rüsselkäfer. Borkenkäfer bohren sich zur Eiablage durch die Rinde von Bäumen. Der Fraß der Larven und der erwachsenen Käfer zerstört das für den Baum lebensnotwendige Bastgewebe. Bäume, die vom Borkenkäfer befallen wurden, sterben idR rasch ab.
Die wichtigsten Borkenkäferarten in Österreich sind der Buchdrucker (Ips typographus) und der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus). Beide befallen in erster Linie Fichten. |
Dampfturbine | Turbine die von Dampf angeströmt wird und die Energie aus dem Dampf in elektrischen Strom umwandelt. Als Arbeitsmedium kommt meist Wasser zum Einsatz. Es ist jedoch auch die Verwendung eines alternativen Arbeitsmediums möglich (siehe ORC).
Bei Holzkraftwerken wird der Dampf idR durch Verbrennung von fester Biomasse erzeugt. In Holzkraftwerken kommen hauptsächlich zwei Dampfturbinentypen zum Einsatz: · Entnahmekondensationsturbine · Gegendruckturbine |
Direktvermarktung | Bei der Direktvermarktung wird Ökostrom gleichberechtigt mit konventionell erzeugtem Strom an der Börse gehandelt. Die Direktvermarktung kommt häufig in Kombination mit einem Marktprämienmodell zum Einsatz. Die Vermarktung kann durch den Ökostromproduzenten selbst oder durch einen Drittanbieter erfolgen. |
EAG | Abkürzung für Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz
Geplantes Gesetzeswerk in Österreich, welches das ÖSG ablösen soll. Wesentliche Inhalte des Gesetzes sind der Ausbau und die Förderung von Erneuerbaren Energien, besonders von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energieträgern. |
EEG | Abkürzung Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist seit 2000 in Kraft. Es regelt den Einspeisevorrang, den Ausbau und die Förderung des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern in Deutschland. |
Eigenstromsteuer | Steuerliche Abgabe auf selbst produzierten und verbrauchten elektrischen Strom. |
Einspeisetarif | Fixer Preis, den die Erzeuger von Ökostrom für die Einspeisung ihres Stroms in das Stromnetz erhalten. |
Einspeisevergütung | Siehe Einspeisetarif |
ElWOG | Abkürzung für Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz.
Bundesgesetz, dass die Organisation der Elektrizitätswirtschaft regelt, besonders folgende Bereiche: · Übertragung und Verteilung von und Versorgung mit Elektrizität · Systemnutzungsentgelte und Vorschriften über die Rechnungslegung · Rechte und Pflichten der Elektrizitätsunternehmen Die letztgültige Version stamm aus dem Jahr 2010. Da Teile des ElWOG landesrechtliche Kompetenzen berühren, sind die Bundesländer verpflichtet Ausführungsgesetze (Landes-ElWOG) zu beschließen. |
Entnahmekondensations-turbine | Dampfturbine mit Hoch- und Niederdruckstufe in welcher der Dampf bis in den Unterdruck-Bereich entspannt wird. Zwischen den beiden Turbinenteilen kann Dampf für die Fern- oder Prozesswärmeversorgung entnommen werden. Der Dampf kann aber auch vollständig abgearbeitet und zur Stromproduktion genutzt werden. |
Erneuerbare | Kurzform für Erneuerbare Energien |
Erneuerbare Energien | Energiequellen zur Produktion von Strom und Wärme die sich im menschlichen Zeithorizont regenerieren oder quasi unerschöpflich zur Verfügung stehen. Diese Energiequellen umfassen idR: Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft, Biomasse, Biogas und Geothermie. |
European Green Deal | Im Dezember 2019 vorgestelltes Konzept der Europäischen Kommission zur Erreichung der Klimaneutralität in Europa bis 2050. Der European Green Deal, kurz EGD, umfasst folgende Politikbereiche: Energie, Industrie, Gebäude und Renovierung, Mobilität, Biodiversität, Lebensmittelkette, Umweltverschmutzung. |
Fernwärme | Versorgung mit Wärme zur Raumheizung und Warmwassererzeugung von einem externen Wärmelieferanten. Die Wärmelieferung erfolgt über wärmegedämmte Rohrleitungen. Als Wärmequellen kommen Heizwerke, KWK-Anlagen oder Abwärme aus Industrieanlagen zum Einsatz. |
Feste Biomasse | Chemisch unbehandelte holzartige Biomasse inkl. Altholz. |
Fixe Marktprämie | Unveränderlicher Aufschlag auf den Marktpreis, den ein Ökostromproduzent durch Vermarktung seines Stroms erzielt.
Die fixe Marktprämie ist unabhängig von der Höhe des Marktpreises sowie den Investitions- und Betriebskosten der Anlage. |
Gegendruckturbine | Dampfturbine in welcher der Dampf zur Stromerzeugung in der Turbine auf ein definiertes Druck- und Temperaturniveau entspannt wird. Der Dampf steht nach der Turbine zur Wärmeversorgung zu Verfügung. |
Grundlast | Grundbedarf an Strom, der unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit und sonstigen Lastschwankungen benötigt wird. |
Hackgut | Maschinell zu Hackschnitzeln zerkleinertes Holz. Die Zerkleinerung erfolgt mit schneidenden Werkzeugen. Kommt bei der Zerkleinerung ein Mahlwerk zum Einsatz spricht man von Shreddergut. |
Heizkraftwerk | Andere Bezeichnung für KWK-Anlage.
Details siehe KWK-Anlage |
Heizwerk | Anlage zur zentralen Erzeugung von Wärme für Fern-, Nah- oder Prozesswärmenutzung. Es erfolgt keine Stromproduktion. |
holzartige Biomasse | Biomasse von Bäumen, Sträuchern und Gebüsch sowie Altholz. |
Holzenergie | Energie (idR Strom und Wärme) die durch die Verbrennung von fester holzartiger Biomasse oder aus Holzgas gewonnen wird. |
Holzgas | Gasförmiger Brennstoff, der durch die thermo-chemische Umwandlung von fester Biomasse hergestellt wird.
Holzgas wird idR in einem Gasmotor zur Produktion von Strom und Wärme genutzt. Zusätzlich ist nach vorgeschalteten Reinigungsprozessen die Einspeisung ins Gasnetz möglich. |
Holzgasanlage | Betriebsanlage in der der gasförmige Brennstoff „Holzgas“ erzeugt, sowie verbraucht, gespeichert und/oder ins Gasnetz eingespeist wird. |
Holzkraftwerk | KWK-Anlage die als Brennstoff feste holzartige Biomasse einsetzt. |
Käferbaum | Baum der erfolgreich von Borkenkäfern besiedelt wurde. |
Käferholz | Holz das von einem Käferbaum stammt. |
Klimaneutralität | Zustand in dem keine Treibhausgase emittiert werden oder die Treibhausgasemission nicht höher ist, als die Menge welche durch Klimaschutzmaßnahmen (z.B. Aufforstung) kompensiert wird.
Der Begriff Klimaneutralität bzw. klimaneutral ist auf alle Lebensbereiche anwendbar. So können z.B. Privatpersonen, Industrieunternehmen, aber auch ganze Staaten Klimaneutralität erreichen. |
KWK-Anlage | Abkürzung für Kraft-Wärme-Kopplungsanlage.
In einer KWK-Anlage werden aus den eingesetzten Primärenergieträgern gleichzeitig elektrische Energie (Strom) und Nutzwärme (Nah-, Fern- oder Prozesswärme) erzeugt. |
Marktprämie | Im Marktprämienmodell zusätzlich zu den Erlösen aus dem Stromverkauf als Förderung ausbezahlter Betrag.
Man unterscheidet in fixe und variable Marktprämie. |
Marktprämienmodell | Fördersystem bei welchem die Ökostromproduzenten ihren Strom direktvermarkten und einen Aufschlag auf den erzielten Marktpreis, die Marktprämie, erhalten. |
Nachfolgetarif | Einspeisetarif den ein Holzkraftwerk nach dem Auslaufen des ursprünglichen Fördertarifs erhält. Das ÖSG sieht eine Tariflaufzeit von 13 bzw. 15 Jahren und einen Nachfolgetarif von 7 bzw. 5 Jahren vor. |
Nahwärme | Versorgung mit Wärme zur Raumheizung und Warmwassererzeugung von einem externen Wärmelieferanten. Im Gegensatz zur Fernwärme erfolgt die Wärmelieferung über relativ kurze Distanzen und versorgt weniger Abnehmer. Nahwärme kommt vor allem in kleineren Gemeinden zum Einsatz. |
NEKP | Abkürzung für Nationaler Energie- und Klimaplan
Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden von der Kommission beauftragt ihre Energie- und Klimapolitik für die nächsten 10 Jahre in einem integrierten nationalen Energie- und Klimaplan, kurz NEKP bzw. NECP, festzuschreiben. Die Pläne waren bis 19.12.2019 an die EU-Kommission zu übermitteln und werden in der ersten Hälfte des Jahres 2020 final evaluiert. Ziel der NEKPs ist es eine gemeinsame Energie- und Klimapolitik innerhalb der Europäischen Union zu entwickeln. |
Neuanlage | Anlage die neu errichtet wurde und innerhalb der letzten 24 Monate den Betrieb aufgenommen hat oder eine Anlage die bereits seit mehr als 24 Monaten in Betrieb ist, aber innerhalb der letzten 24 Monate massiven Änderungen an der technischen Ausstattung vorgenommen hat, z.B. Tausch der Turbine oder des Generators. |
OeMAG | Kurzform für OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG.
Die OeMAG agiert in Österreich derzeit (Stand März 2020) als Ökostromabwicklungsstelle gemäß ÖSG 2012. Details siehe Ökostromabwicklungsstelle. |
Ökostromabwicklungsstelle | Die Ökostromabwicklungsstelle hat die Aufgabe den in nach ÖSG anerkannten Ökostromanlagen erzeugten Ökostrom abzunehmen, zu vergüten und an die österreichischen Stromhändler weiterzuleiten. Sie ist des weiteren Bilanzgruppenverantwortliche der Ökostrombilanzgruppe. |
ORC | Abkürzung für Organic Rankine Cycle.
Betriebsform für Dampfturbinen bei dem statt Wasserdampf ein anderes Arbeitsmedium (Thermoöl) zum Einsatz kommt. Das eingesetzte Arbeitsmedium verdampft idR bei niedrigerer Temperatur als Wasser. |
ÖSG | Abkürzung für Ökostromgesetz.
Das Ökostromgesetz (ÖSG) ist seit 2003 in Kraft. Es regelt den Einspeisevorrang, den Ausbau und die Förderung des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern in Österreich. |
Prozesswärme | Wärme die für technische bzw. industrielle Fertigungsprozesse wie Trocknung, Schmelzen, Schmieden, etc. benötigt wird. |
Reststoff | Ein Stoff, der kein Endprodukt eines Produktionsprozesses ist, nicht das primäre Ziel des Produktionsprozesses darstellt und nicht absichtlich durch eine Veränderung des Prozesses erzeugt wurde. |
Sägenebenprodukt | Beim Einschnitt und der Verarbeitung von Sägerundholz anfallende Holzreste, z.B. Sägespäne, Sägemehl, Hobelspäne, Kappholz, Schwarten, Spreißel. |
Schadholz | Holz welches in Folge von Schadereignissen im Wald anfällt. In vielen Fällen muss Schadholz zur Erhaltung der Waldgesundheit aus dem Wald entfernt werden.
Mögliche Ursachen für die Entstehung von Schadholz sind: Windbruch, Schneebruch, Schädlingsbefall, Feuer, Wildverbiss. |
Sektorkopplung | Vernetzung verschiedener Sektoren der Energiewirtschaft, z.B. Strom, Wärme bzw. Kälte, Industrie und Verkehr. Ziel ist die gemeinsame Optimierung der Erzeugung und Nutzung von Energie. |
Variable Marktprämie | Veränderlicher Aufschlag auf den Marktpreis, den ein Ökostromproduzent durch Vermarktung seines Stroms erzielt.
Die variable Marktprämie errechnet sich aus der Differenz zwischen dem durchschnittlichen Markpreis und einem fixen zu erreichenden Zielwert, dem anzulegenden Wert. Der anzulegende Wert bestimmt sich aus den Investitions- und Betriebskosten der Ökostromanlage. |
Waldhackgut | Hackgut welches aus Waldrestholz, Schadholz und niederwertigen Holzsortimenten gewonnen wird. |
Waldhygiene | Pflegemaßnahmen die im Wald zur Erhaltung der Waldgesundheit und zur Minimierung der negativen Auswirkungen von Schadereignissen vorgenommen werden. Hierzu zählt vor allem die Entfernung von Schadholz, um die Ausbreitung von Schädlingen (z.B. Borkenkäfer) zu verhindern. |
Waldrestholz | Im Zuge der Durchforstung oder der Holzernte anfallendes Restholz, welches keiner stofflichen Verwertung zugeführt werden kann, z.B. Schwachholz, Kronen- und Astermaterial, Baumstümpfe, etc. |